Lisa Pannenberg und Husky Django, ein Meister der artgerechten Welpenerziehung

Hallo ihr lieben, Lisa gelang heute eine Art Video-Schnappschuss in ihrem Husky-Rudel. Sie konnte filmen, wie der erwachsene Husky Django die zwei 12 Wochen jungen Welpen erzog. Er erklärte ihnen das “Tabu”: Das Verbot, etwas zu nehmen, in diesem Fall ein Knotentau, und durch Einhaltung dieses Verbotes Respekt gegenüber Django zu zeigen. Django braucht für dieses Durchsetzen des Verbotes nicht viel Aufwand. Schau dir jetzt an, wie Django den jungen Welpen die Welt erklärt. Natur pur und 100 % artgerechte Welpenerziehung.

Die beiden Welpen sind Söhne von Elsa, die aus Norwegen zu Lisa kam. Als es die Situation im Rudel erlaubte, weil sich alle ruhig verhielten und alles in geordneten Bahnen verlief, schnappte sich Lisa Django und ging mit ihm zu dem Gehege der drei. Sie öffnete die Tür, und Django trat herein. Er machte dies mehr oder weniger auf eine leicht staatsmännische Art und Weise: Den Kopf erhoben, alles genau im Blick, ruhige und durchdachte Bewegungen. Das alles prägte sein Auftreten. Die Welpen dagegen waren ganz aufgeregt. Sie kannten Django zwar vom Sehen, aber er war der erste erwachsene Hund, dem sie ohne trennenden Zaun direkt begegneten. Natürlich abgesehen von Mama, aber die war nach all der Zeit schon etwas langweilig geworden, weil man sie nun mal jeden Tag erlebte. 

Langweiliger Alltag oder artgerechte Welpenerziehung?

Die beiden Welpen umkreisten Django. Man sah ihnen an, wie unruhig sie waren. Während sich Django langsam und bedächtig durch das Gehege bewegte, verringerten die beiden Dreikäsehoch immer mehr den Abstand zu ihm. Es war wohl klar, was jetzt als Nächstes passieren würde: Ein Welpe wird Django in seine puschelige Rute beißen und daran zerren. Freki war es, der sich dieser Verlockung nicht entziehen konnte. Mit einem für seine Verhältnisse großen Satz sprang er in Richtung auf Djangos Rute und biss hinein, als wäre es ein Knotentau. Er stellte allerdings schnell fest, dass es sich nicht um ein solches Tau handelte. Denn Django drehte sich trotz seines behäbigen Körperbaus blitzschnell um und attackierte Freki, ohne ihn dabei zu berühren. Doch der Schreck saß! Theatralisch, wie die Alaskan Huskys so sind, rannte Freki durch das Gehege.  Django hat sich hier durchgesetzt und Respekt eingefordert, durch: artgerechte Welpenerziehung.

Geri hatte sich den Vorfall aus einer Entfernung von ungefähr drei Metern Abstand genau angesehen. Nur durch das Zuschauen hatte er gelernt, dass es keine gute Idee ist, Django in die Rute zu beißen. Er hat dies nie selbst ausprobiert. Frekis frisch erworbene Erfahrungen reichten ihm völlig. Von dem theatralischen Verhalten Frekis ließ Django sich übrigens nicht beeindrucken. Er machte “sein Ding” weiter: Das gründliche Untersuchen des Geheges. Hier und da markierte er, aber hauptsächlich war er auf der Suche nach dem, was ihm wichtig ist: Futter! Lisa hatte ihm zwar schon vorher klar gemacht, dass er dort nichts finden würde, aber Django wollte das lieber selbst und höchstpersönlich überprüfen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. 

Die Welpen eifern Django nach

Die beiden Welpen hielten währenddessen respektvollen Abstand. Ein Ergebnis der artgerechten Welpenerziehung. Sie schauten nur genau zu, was er dort machte. Wo Django vorher länger geschnuppert hatte, schnüffelten sie auch sofort. Elsa, die Mutter, hielt sich die ganze Zeit zurück und beobachtete das Schauspiel. Sie machte keine Anstalten einzugreifen. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob dies an Djangos Auftreten lag oder ob sie einfach nur froh war, dass ein anderer die Verantwortung für ihre Sprösslinge übernommen hatte und sie einfach mal die Ruhe genießen konnte.

So verstrich einige Zeit des Kennenlernens. Django und die Welpen machten sich gegenseitig bekannt, zwischendurch begrüßte er auch mal Elsa. Aber das sollte für Django nun genug an Anstrengung sein. Er legte sich hin. Das Spannende an der Sache war die Suche nach einem passenden Lagerplatz. Er legte sich so hin, dass er alle drei Hütten im Gehege kontrollieren konnte. Weder Freki noch Geri konnten unbemerkt eine Hütte betreten. Dabei ging es Django nicht darum zu dominieren, sondern um die artgerechte Welpenerziehung. Die Sonne schien, und Django genoss die Wärme, was angesichts seines dicken Fells erstaunlich klingen mag. Er schloss nach kurzer Zeit die Augen und rührte sich nicht. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob er schlief. Möglich ist es. So verging die Zeit. 

Respekt! Ein Grundpfeiler der artgerechten Welpenerziehung.

Die beiden Welpen legten sich in respektvollem Abstand selbst zur Ruhe. Es war für alle klar, was Django einfordern wollte. Er forderte Respekt, und er wollte demonstrieren, dass bestimmte Räume für die Welpen tabu sind, wenn er es so wollte.  Ein wichtiger Grundpfeiler der artgerechten Welpenerziehung.

Zu dem Zeitpunkt war ich der Ansicht, dass die Welpen aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten seine Ansagen akzeptierten. Nun ja, ich hatte mich getäuscht. Diesmal war es Geri, der nach einiger Zeit ausprobierte, wie ernst und wichtig es Django war. Er näherte sich vorsichtig dem liegenden oder zumindest dösenden Django. Zuerst öffnete dieser ein Auge. Dann blähte er seine Lefzen kurz auf. Geri kam vorsichtig immer näher, sein Ziel fest im Blick: der Eingang der Hütte.

Demut! Ein weiterer Grundpfeiler der artgerechten Welpenerziehung

Mit einem Ruck hob Django den Kopf und schaute ihn an. Geri erstarrte. Es wurde ihm schlagartig bewusst, dass Django ihn erwischt hatte. Ihm war klar, dass es nun viel behutsamer Diplomatie bedurfte, um halbwegs heil aus dieser Situation herauszukommen. Vorsichtig trat er den Rückzug an. Mit gesenktem Kopf, hängenden Ohren und hängender Rute ging er langsam ein paar kleine Schritte rückwärts. Dann drehte er sich vorsichtig und ohne Eile um, schlich davon und legte sich wieder zu Freki. Für den schien das Ganze aber noch nicht geklärt zu sein. Er machte sich nun Gedanken über eine neue Strategie, um in eine der Hütten zu gelangen. Warum die beiden das überhaupt so unbedingt wollten, ist mir schleierhaft. Ich nehme an, dass es einfach der Reiz des Verbotenen war, der sie dazu veranlasste. 

Es vergingen Minuten um Minuten. Freki schien auf einmal einen Geistesblitz zu haben. Sein Kopf schoss nach oben. Dann stand er auf. Ich konnte Django ansehen, dass ihm das nicht verborgen blieb. Denn er öffnete nun beide Augen. Freki versuchte es mit einem schnellen Überfall. So schnell ihn die Beine in seinem so jungen Alter tragen konnten versuchte er, an Django vorbei in eine der Hütten zu kommen. Aber er hatte keine Chance, denn Django war ebenso schnell auf den Beinen, was den Welpen abrupt stoppen ließ. Man sah Freki regelrecht an, welche Gedanken ihm in diesem Moment durch den Kopf gingen: “So ein Mist!” Geprägt von den frischen Erfahrungen mit Django, als er ihm in die Rute zwickte, trat er vorsichtig den Rückzug an. Django verfolgte ihn kurz, bis er sich sicher war, dass Freki das Verbot jetzt akzeptieren würde. 

Viele Lektionen warten auf den Welpen

Er hatte nun also den beiden Welpen die ersten Lektionen in sozialem Zusammenleben erteilt. Da die Zeit vorangeschritten und die Sonne weiter gesunken war, beschloss er, sich einfach ein Stückchen von den Hütten entfernt in die Sonne zu legen. Es wagte aber keiner von den beiden Welpen, eine der Hütten zu betreten. 

Zwei, drei Stunden später begann die Dämmerung, und die Temperaturen sanken. Noch immer hatten die Welpen sich nicht in eine der Hütten getraut. Elsa schaute sich all das aus einer Ecke des Geheges an, ohne einzugreifen. Auch nicht, als Django das nächste Kapitel zum Thema artgerechte Welpenerziehung aufschlug. 

Artgerechte Welpenerziehung: Mit Spielzeug geht es am besten.

In vielen Gehegen liegen Knotentaue herum, mit denen die Huskys gerne spielen, sei es Tauziehen oder Fangen oder Beute machen. So lag ein solches Tau im Gehege von Django, Elsa und den Welpen herum. Django nahm dieses Tau in sein Maul und lief ein wenig damit herum und zwar so, dass alle sehen konnten, was er dort umhertrug. Er umkreiste die Kleinen dabei und zeigte leichte Ansätze zum Spielen. Sofort war die Neugier der Welpen geweckt, und sie waren gleich Feuer und Flamme für das, was er dort aufführte. Es galt nun anscheinend das Motto: Kann man mit dem großen, zotteligen Hund vielleicht doch noch etwas anfangen? Vorsichtig näherten sie sich Django, der immer noch herumlief. Und dann kamen sie ihm zu nahe. Django erstarrte kurz, blickte die Welpen an, und schon drehten sich die beiden respektvoll weg und vergrößerten die Distanz.

Django, ein Meister der artgerechten Welpenerziehung

Nun begann Django mit dem Tau zu spielen. Er warf es in die Luft, nahm es wieder auf, tat so, als wollte er ein Loch buddeln, um es zu vergraben. Er versteckte es sogar unter einer Hütte. Die beiden Welpen schauten nur unentwegt zu, wagten es aber nicht, näher zu kommen. Nun holte Django das Spielzeug wieder hervor.  Er ließ es auf dem Boden liegen, drehte sich dann um, sodass sein Hintern in Richtung Tau zeigte und tat so, als wenn er sich mit anderen Dingen beschäftigte. Das war aber nur vorgetäuscht. Freki glaubte tatsächlich, dass Django nicht bemerken würde, wenn er ihm nun das Tau mopste. Falsch gedacht! Kaum machte er sich an dem Tau zu schaffen, sprang Django heran und attackierte ihn. Damit war allen Beteiligten wieder klar, wer dieses Tau beanspruchte, wem es in diesem Moment gehörte: Django! Der ließ das Tau wieder liegen und stöberte weiter im Gehege herum. Zudem wurde er langsam unruhig, denn die Fütterungszeit rückte näher. Jetzt wurde das Tau von den Welpen nicht mehr angerührt. Auch nach dem Fressen lag es immer noch an derselben Stelle. Dafür lagen die drei zusammen in einer Hütte und schliefen friedlich bis zum Morgengrauen. Diese Erziehungseinheiten sind wunderbare Beispiele für die gelebte, artgerechte Welpenerziehung unter Hunden. Und gerne darf Django dir, lieber Leser, ein Vorbild sein. Von der hier vorgestellten artgerechten Welpenerziehungsstunde mit dem Knotentau konnte Lisa ein Video machen. Gerne kannst du es dir hier ansehen:


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