Eine Frage, die vor allem Frauen umtreibt. Sie wünschen sich einen Beschützer, vor allem im Haus, oder wenn sie mal nachts unterwegs sind. Und wenn dann ein von der Größe adäquater Hund an der Seite ist, so schindet dies schon mal auf alle beteiligten Eindruck. Auch auf die bösen Buben gegenüber. Denn die wissen nicht, wie der Hund drauf ist. Aber die wissen, dass der Hund eine gefährliche Waffe sein kann.
Aber wird der Hund dieser Erwartungshaltung gerecht? Stelle dir einfach mal vor, du bist spät abends mit deinem Hund unterwegs. Du gehst an einer Straße entlang, die durch eine Siedlung führt. Es ist dunkel, die Straßenlaternen leuchten dir den Weg. In einigen Häusern brennt hier und da ein Licht. Auf der Straße parken wenige Autos. Es scheint, du bist mit deinem Hund ganz alleine unterwegs. In einiger Entfernung siehst du eine Bushaltestelle. Dort kannst du dich unterstellen und ein wenig den Nieselregen abwarten, der eingesetzt hat. Nur noch wenige Schritte bis zu dieser Bushaltestelle, und dann passiert es: Du wirst von einigen dunkel gekleideten Gestalten überfallen. Sie wollen dein Geld, und versuchen dir deine Jacke vom Leib zu reißen. Alles geht rasend schnell. Sie schubsen dich und versuchen deine Hosentaschen zu durchsuchen. In diesem Augenblick ist es viel Wert, wenn dein Hund eingreift. Ob genau in dieser Situation dein Hund zu deinen Gunsten eingreift oder nicht, ist tatsächlich eine Frage der Beziehung zwischen dir und deinem Hund.
Wenn dein Hund dich respektiert und dir vertraut, so weiß er diese Situation richtig einzuschätzen und wird dich in dieser Situation unterstützen. Das brauchst du ihm gar nicht beibringen oder mit ihm trainieren, der weiß dann genau was zu tun ist. Und er wird all seine Fähigkeiten einsetzen, um dir in dieser gefährlichen und bedrohlichen Situation zur Seite zu stehen. Viel besser und effektiver als ein darauf trainierter Hund es jemals tun würde. Wie ein echter menschlicher Freund würde dein Hund dir beistehen und dich gegen die dunklen Gestalten unterstützen.
Was wird dein Hund tun?
Sollte dein Hund in dieser Situation jedoch seinen eigenen Interessen nachgehen, z.b. indem er zur nächsten Hecke geht um dort etwas zu schnüffeln, zeigt er dir eindeutig, für wie wertlos er dich hält. Für ihn bist du es nicht wert, beschützt zu werden. Das mag jetzt hart klingen, aber die Realität ist oft kein Ponyhof. Und erst recht kein Ort der allgemeinen Harmonie. Dein Hund sagt in dem Moment genau, wie es um die Beziehung zwischen dir und ihm bestellt ist. Und du darfst dich fragen, was zwischen euch schief gelaufen ist. Vermutlich wirst du zu der Erkenntnis gelangen, das ein bedingungsloses Grundeinkommen, eine komplette Rentenabsicherung, eine rundum Krankenversorgung und vieles mehr nicht reicht, um dein Hund davon zu überzeugen, dass du es wert bist, sich für dich einzusetzen, dir zu helfen, wenn du es dringend brauchst.
Schon des öfteren gab es in polizeilichen Ermittlungsakten den Hinweis, dass an dem Opfer Urin von einem Hund gefunden wurde. Wie sich herausstellte, war es tatsächlich der eigene Hund, der auf seinen Menschen, der nach einem Überfall oder Vergewaltigung am Boden lag, urinierte.